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KAJA

Am 29.12.17 musste Kaja eingeschläfert werden. Wir wollen es wie bei ihrer Mutter, Onkel und Bruder halten und einen kleinen Nachruf schreiben.

 

Je länger ich über Kaja nachdenke, desto logischer erscheint mir Ihre Art des Abschiedes und desto mehr Bewunderung empfinde ich für sie.

Schon ihre Geburt war dramatisch: am 13. Juli 1997 spät an einem Sonntagabend wollten wir nochmal bei Key gucken, nix von einem Fohlen zu sehen, bis wir bemerkten, dass Key verschwitzt aussah und wir näher hinsahen. Das Fohlen lag außerhalb der Weide und war einen Abhang hinunter gerutscht. Eckhard mühte sich nun ab, das Neugeborene auf seinen

Armen zum Stall zu tragen mit der aufgeregten Key im Nacken. Bis das Fohlen zur Ruhe kam und endlich trinken konnte, verging die ganze Nacht.

 

So ging es weiter in ihrem Leben, ein Haudrauf ohne Zimperlichkeiten. Mit ca. 3 Jahren begannen ihre regelmäßigen Augenentzündungen, die als periodische Augenentzündung diagnostiziert wurden. 5jährig wurde sie in München am Auge operiert, was auch erfolgreich verlief. Die fehlende Sehfähigkeit fiel weder im Umgang noch beim Reiten auf.

Mit einem Fohlen wurde sie in die Tierklinik eingewiesen, weil dieses im Alter von 3 Wochen einen harten Halm gefressen hatte, der operativ entfernt wurde. Mit einem Fohlen bei Fuß erlitt sie selbst eine massive Lebervergiftung und musste in die Klinik, dann begann das operierte Auge wieder mit Entzündungen – die Augenärztin meinte, dass sie ständig starke

Schmerzen haben müsste, auch das hat sie nie gezeigt. Als das kranke Auge entfernt war, ging sie wie gewohnt ihren Alltag eifrig und temperamentvoll weiter. War sie weder trächtig noch mit Fohlen bei Fuß, kämpfte sie oft wie ein junger Wallach.

Im Rückblick vermute ich, dass die Darmentzündung, die nun zu ihrem plötzlichen Tod führte, schon länger in ihr brodelte und sie dies auch nicht gezeigt hat, tapfer wie sie war und pflichtbewusst.

 

Sie schenkte uns einige wunderbare Fohlen: Karamel, Kandis, Krokant, Kandy, Balin, Kookie und Bosse. Der Vater von all ihren Fohlen war Bolseten, die beiden hatten ein ganz besonderes, eheähnliches Verhältnis. Kaja war eindeutig Boli‘s Lieblingsstute. Ohne Hengst in der Herde, war über all die Jahre Bjørn ihr treuer Begleiter.

 

Besonders geschätzt haben wir ihr oft übersprudelndes Talent, das im Reitunterricht in jungen Jahren eine Herausforderung war und später Spaß gemacht hat. Durch ihren Schwung war sie das ideale Pferd für Menschen mit Rückenproblemen.

Sie liebte es, im Gelände die Gruppe anzuführen und hatte vor nichts Angst.

Bei Kaja, waren Angie und ich uns einig (sonst sind wir eher unterschiedlicher Meinung), dass wir es lieben, sie zu reiten.

Es tut weh unsere Kämpferin so plötzlich und zu jung loslassen zu müssen, aber wir sind dankbar für die Zeit die wir mit ihr verbringen durften, von ihrer ersten Stunde an.

 

Sigrid und Miri, im Namen der Familienmitglieder

 

KAJA

 Immer wenn wir von dir erzählen

fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.

Unsere Herzen halten dich gefangen,

so als wärst du nie gegangen.

Was bleibt ist Liebe und Erinnerung.  

 

 

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